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Die Bluegrass-Band The Wooks auf einer Farm in Owensboro, Kentucky
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  • Bundesstaaten:
    Kentucky

Die Bluegrass-Band The Wooks lädt in ihre südliche Heimatstadt zu Banjo, Barbecue und Bourbon.

Im Vorbeifahren wirkt Owensboro, Kentucky wie ein unauffälliges Städtchen am Ufer des Ohio River. Wer sich allerdings die Zeit nimmt, den Ort besser kennenzulernen, entdeckt eines der lebhaftesten kulturellen Zentren im Herzen der Vereinigten Staaten.

„Owensboro heißt seine Gäste stets mit einem Lächeln, mit einer guten Mahlzeit und mit wunderbarer Musik willkommen“, meint Arthur Hancock, Lead-Sänger der Bluegrass-Band The Wooks. „In Owensboro hört ihr hier und dort ein Banjo, vielleicht mal eine Fiddle – aber wisst ihr was? Was ihr in Wirklichkeit hört, sind die süßen Klänge des reinen, echten Bluegrass.“

Hervorgebracht von einer eingeschworenen Gemeinschaft

Wenn man die Wurzeln der Bluegrass-Musik den ganzen langen Weg bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgt, gelangt man in die Nähe von Owensboro – genauer gesagt, zur Rosine Methodist Church, wo ein Junge namens Bill Monroe 1923 zu singen lernte. (Sein Geburtsort ist auch ganz in der Nähe.) Monroe gründete in den 1930er-Jahren die erste Bluegrass-Band und verfeinerte seine Kunstfertigkeit im Verlauf von sechs Jahrzehnten bis zur Perfektion; ganz folgerichtig wird er von Bluegrass-Liebhabern liebevoll der „Vater des Bluegrass“ genannt. Die Liste der Musiker, die bei dieser musikalischen Legende lernten, ist lang und umfasst unter anderem Earl Scruggs, Lester Flatt, Sonny Osbourne und Ricky Scaggs. Später sollte Monroe, der auf einer Farm in der Nähe von Rosine geboren wurde und aufwuchs, diese Musikrichtung weit über die Grenzen seines heimatlichen Owensboro County bekannt machen.

Die von Monroe geschaffene und von Hancock fortgesetzte Tradition mitreißender Jamsessions und eingängiger Riffs ist ein Teil dessen, was die Menschen von Owensboro so eng verbindet. „Im Bluegrass gibt es von allem etwas, ein wenig Gospel, ein wenig Blues, eine Prise schottisch-irische Fiddle, Schlagermelodien und frühe Country-Musik. Bluegrass lebt von der Gemeinschaft und von den Beiträgen aller – deshalb ist diese Musik auch der Inbegriff von ‚Owensboro‘.“

Das Geburtshaus des legendären Bill Monroe, des „Vaters des Bluegrass“

Das Geburtshaus des legendären Bill Monroe, des „Vaters des Bluegrass“
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Wo köstliche Traditionen lebendig sind

„Das Barbecue in Owensboro ist etwas ganz Eigenes, hier wird nämlich Hammelfleisch gegrillt … Bei den ersten Siedlern an dieser Biegung des Ohio River gab es Hammel im Überfluss. Das Old Hickory Bar-B-Que gibt es nun seit über 100 Jahren; hier bekommt ihr das beste Burgoo der Stadt, einen Grillteller mit drei verschiedenen Fleischsorten und einer delikaten süßen Sauce. Anschließend kehrt ihr in der O.Z. Tyler Distillery ein, wo ihr das saftige Grillgericht mit der Spezialität des Hauses hinunterspült: Brennmeister Jacob destilliert den Roggen-Whiskey bereits in dritter Generation“, schlägt Hancock vor.

Das Miller House, ein beeindruckendes, 1905 errichtetes Stadthaus, beherbergt heute ein Gourmetrestaurant, das sich auch den flüssigen Gaumenfreuden verschrieben hat: In der Kellerbar stehen über 300 Whiskeys zur Auswahl, deren Flaschen in sanften Karamelltönen leuchten. Wer eine so große Sammlung leicht einschüchternd findet, ist in der Bulleit Bourbon Bar im Owensboro Convention Center gut aufgehoben. Dort warten 40 Whiskeysorten auf die Gäste, darunter einige edle Tropfen, die in nur exklusiven Kleinmengen produziert wurden.

Was hält die Zukunft also bereit für Owensboro und die Wooks? „Wir werden in der neuen Bluegrass Music Hall of Fame & Museum in Owensboro, Kentucky auftreten“, verrät Hancock. Das Museum erhielt erst kürzlich einen fünfzehn Millionen Dollar teuren Anbau, dessen Konzert- und Ausstellungsflächen ganz dieser uramerikanischen Musikrichtung gewidmet sind. „Diese Neugestaltung ist für unsere Musik und die gesamte Region von großer Bedeutung“, ist Hancock überzeugt.

Die Wooks bei einer Führung durch die O.Z. Tyler Distillery

Die Wooks bei einer Führung durch die O.Z. Tyler Distillery
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Ein warmherziges Gemeinschaftsgefühl

Es sind aber nicht nur die öffentlichen Investitionen, die die Kultur von Owensboro aufrechterhalten – Kultur lebt vor allem von den Menschen. Hancock hält kurz inne und denkt über die Ziele der Band nach. „Wir als die Wooks hoffen, dass wir vielleicht zukünftige Generationen inspirieren, den Bluegrass zu spielen, zu feiern und als ihr kulturelles Erbe zu betrachten. Schließlich gehört er allen und kann jede Geschichte erzählen.“

Ganz ähnlich wie Bill Monroe vor vielen Jahren ist auch Hancock Teil eines größeren Ganzen. In den 1950er-Jahren strömten Talente mit ihren Fiddles und Banjos nach Owensboro, um die Akkorde des Bluegrass vom Meister selbst zu erlernen. Heute führt das neue Bluegrass Museum diese Tradition mit der „Bluegrass in the Schools“-Initiative fort, die den Schülern von 23 örtlichen Grundschulen die Grundlagen des Genres und das Spielen der Instrumente vermitteln will. Die Wooks sind nur ein Kapitel in der vielfältigen und herzlichen Geschichte einer Kleinstadt mit großem Charakter. Eines Ortes, der geprägt ist von der Zuneigung zu den Menschen, zu schmackhaftem Hammelfleisch und natürlich von der Liebe zur Musik.

Die Wooks musizieren auf einer Farm in der Nähe von Owensboro

Die Wooks musizieren auf einer Farm in der Nähe von Owensboro
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