West Virginia – Wo wilde Natur und wunderbare Menschen sind

„Viele Menschen wissen es noch nicht, aber ihre Lieblingsfarbe ist Grün“, sagt Steve, der zusammen mit seiner Frau Donna das Summersville Lake Retreat und Lighthouse führt, einer der vielen rustikalen Unterkünfte in West Virginias Bergen. Ich betrete die Aussichtsplattform des Leuchtturms und halte die Luft an, als ich die atemberaubend schöne Landschaft sehe: grüne Hügel soweit das Auge reicht, und mitten drin der glitzernde Summersville Lake. Auch wenn der Leuchtturm nicht der Seefahrt dient, so hilft er darüber fliegenden Flugzeugen bei der Orientierung und ist gleichzeitig eine große Attraktion für Besucher nicht zuletzt wegen der tollen Aussicht. Auf dem Retreat kann man in idyllischer Gegend und schnellem Zugang zum See logieren. Summersville Lake selbst ist mit seinem glasklaren Wasser und angenehmen Temperaturen einer der schönsten Seen, dich ich jemals gesehen habe. Und es gibt viele Arten ihn zu genießen wie zum Beispiel Angeln, Schwimmen, Tauchen und vieles mehr.

Wer West Virginia’s Hauptstadt Charleston zu seinem Ausgangspunkt macht, braucht auf authentischen Naturgenuss nicht zu verzichten: Kanawha State Forest liegt nur wenige Auto-Minuten von Downtown Charleston entfernt und wartet mit 14 ausgeschilderten Wanderwegen und 9 speziell für Mountainbike vorgesehenen Pfaden auf. Ich fand’s toll, den Leuten zuzuschauen, wie sie an den zahlreichen Picknickstellen ihre Familien um den Grill herumversammelten und Spiele spielten.

Die Hauptstadt West Virginias lockt mit einem Mix aus Kleinstadtcharme und pulsierender Kunst- und Gastronomieszene. Ein Bummel durch das zum historischen Bezirk ernannte Downtown ist ein Muss. Ich hab’ mir meinen so eingerichtet, daß er an der Capitol Street endet, wo ich Straßenkünstlern sehe und die legendäre Eiskrem bei Ellen’s Homemade Icrecram koste. Wenn schon mal da, unbedingt gegenüber bei Taylor Books vorbeischauen, einer angesagten Buchhandlung plus herrlichem Café und Galerie mit hiesiger Kunst. Meine Faszination gilt dem ansässigen Künstler Charles Jupiter Hamilton, dessen unverkennbare Kunstwerke auf Häuserwänden, in Galerieschaufenstern und Restaurantlogos zu finden sind. Mein Besuch in Charleston endet mit einem spektakulären Sonnenuntergang über dem Kanawha River untermalt vom „Live on the Levee“ Freiluftkonzert, das hier jährlich zwischen Ende Mai und Anfang September jeden Freitagabend an der Haddad Waterfront stattfindet und eine herrliche Möglichkeit bietet, sich unters Volk zu mischen.

In Bezug auf Restaurants hat Charleston von bodenständigen Gaststätten bis hin zu Gourmet Tempeln alles zu bieten. Ich habe mir für meinen letzten Abend Lola’s ausgesucht, ein kuscheliges Restaurant, nur wenige Minuten von Downtown entfernt. Hier kann man in lauen Sommernächten unter Lampions dinieren und sich mit Freunden treffen.

Es ist diese Mischung von herzlicher Gastfreundschaft, faszinierender Kunst und Kultur, sowie umwerfender, landschaftlicher Schönheit, die West Virginia zu einem besonderen, ausgefallenen Reiseziel machen. Ich kann es nur wärmstens empfehlen.